Tut-Anch-Amun
- Der goldene Pharao -

Sein Grab im Tal der Könige


Nach dem Tod des Ketzerkönigs Echnaton (Amenhotep IV.) herrschte in Ägypten der Pharao Semenchkare, der möglicherweise mit Echnatons Frau Nofretete identisch ist. Mit seinem/ihrem Tod um das Jahr 1333 v.u.Z. ging der ägyptische Thron an den einzigen, höchstens 9 Jahre alten Sohn Echnatons, Tut-Anch-Aton. Im Jahre 2 seiner Regentschaft änderte Tut-Anch-Aton seinen Namen in Tut-Anch-Amun und signalisierte damit das Ende des alleinigen Aton-Glaubens und die Rückkehr zum bisherigen Polytheismus. 
Während des Großteils seiner Amtszeit lag die wirkliche Gewalt in den Händen zweier Beamter, Eje und Haremhab, die nach dem verdächtig frühen Tod Tut-Anch-Amuns im Jahr 1323 v.u.Z. nacheinander den Thron bestiegen.

Das Grab Tut-Anch-Amuns im Tal der Könige (KV 62) wurde am 4. November 1922 von Howard Carter in der Nähe des Eingangs zum Grab Ramses´ VI. entdeckt. Vom Fuß der Treppe führt ein einziger Korridor hinab zum Vorraum, von dem eine kleine Seitenkammer und zur Rechten die etwas tiefer liegende Sarkophagkammer abgehen, die wiederum einen eigenen Nebenraum besitzt, die Schatzkammer. Lediglich die Wände der Grabkammer sind dekoriert, golden grundiert und mit wenigen Szenen bemalt. Auf der Westwand sind Affen der ersten Amduat-Stunde abgebildet, auf der Südwand ist der König, gefolgt von Anubis, zu sehen, wie er vor Hathor erscheint, während er auf der Nordwand in ähnlicher Weise vor Nut steht, dicht gefolgt von seinem Ka, wie er von Osiris umarmt wird. Ein Stück weiter vollzieht König Eje vor Tut-Anch-Amuns Mumie die Zeremonie der Mundöffnung und macht damit seinen Thronanspruch geltend. Die Ostwand zeigt, wie die Mumie bei der Prozession zur Nekropole auf einem Schlitten transportiert wird.

Fotografieren ist im Grab leider verboten, so daß hier nur ein Bild der Sarkophagkammer aus einem käuflich erworbenen Prospekt angefügt sei:

Der aus rotem Quarzit gemeißelte Sarkophag und der äußere Sarg befinden sich noch heute im Grab, während die anderen Ausstattungsstücke im Ägyptischen Museum Kairo ausgestellt sind.
 



Der Grabschatz Tut-Anch-Amuns
im Ägyptischen Museum Kairo


Die berühmte goldene Totenmaske, von vorn ...


... von der rechten Seite ...
... und von hinten

Die von diversem Kultschmuck (11) und der Totenmaske (10) bedeckte Mumie (9) wurde zunächst in den inneren Goldsarg (8) gelegt, dieser dann in den mittleren (7) und zuletzt dieser wiederum in den äußersten Sarkophag (6). Während die beiden äußeren Särge aus goldverziertem Holz gefertigt wurden, besteht der innere aus massivem Gold mit einem Gewicht von 110,4 kg.
Die Särge wurden anschließend auf ein Totenbett und dann in den Quarzit-Sarkophag (5) gelegt. Dieser befand sich bei Entdeckung des Grabes innerhalb von 4 ineinandergeschachtelten, vergoldeten, hölzernen Grabkammerschreinen, die erst auseinanderngenommen werden mußten, um an das Innere zu gelangen.


Der innere, goldene Sarkophag


Der zweite Sarkophag


Der innerste der vier Grabkammerschreine
 

Neben den Schreinen, Sarkophagen und der Mumie befand sich im Grab ein legendärer Schatz. Noch atemberaubender als dieser Schatz selbst ist aber die Erkenntnis, daß Tut-Anch-Amun ein junger und unbedeutender König war und sein Grab nur sehr wenig Platz bot. Man stelle sich die Schätze vor, die einst in einem Grab mit den Ausmaßen der Ruhestätte Ramses´ II. lagerten!
Man wird es nie erfahren...


Eine von zwei hölzernen Wächterfiguren am Eingang zur Ausstellung


Der Kanopenschrein, ...
... der Kanopen-Kasten mit den vier Alabaster-Krügen...


... und die vier goldenen Eingeweide-Särge.
Sie dienten der Konservierung der entnommenen Eingeweide der Mumie,
und wurden von den vier Horussöhnen beschützt.
(v.l.n.r.: Hapi - Lunge, Imsti - Leber, Kebehsenuef - Darm, Duamutef - Magen)


Die hölzerne Statue des schakalköpfigen Gottes Anubis,
dem Herrn der Einbalsamierung und des Totenreiches


Der Thron des Pharaos
Die Rückenlehne zeigt seine Frau Anch-Sen-Amun, wie sie ihren Mann einsalbt.


Eines der drei Ritualbetten aus stuckverziertem und vergoldetem Holz