Ostr. Petrie 66

Quelle: http://www.digitalegypt.ucl.ac.uk/literature/sanehat/sources.html

Das Ostrakon Petrie 66 datiert aus dem Neuen Reich (19./20. Dynastie) und wird derzeit im Petrie Museum London unter der Katalognummer UC 34323 aufbewahrt.

Die Kalksteinscherbe ist ca. 10,0cm breit und ca. 7.0cm hoch. Sie stellt ein kleines Fragment eines größeren Ostrakons dar und ist an allen Rändern unvollständig.

Die Schrift ist hieratisch, von zügiger Hand zeilenweise in schwarzer Tinte geschrieben, in roter Tinte punktiert. Die Handschrift entspricht der des Ostrakons Petrie 58.

Das Ostrakon enthält in insgesamt 6 Zeilen nur ein paar, stark vom Urtext abweichende  Wörter und Wortgruppen aus der Passage des pBerlin 3022, Zeilen 143-151. (Gardiner schreibt: “Widely divergent duplicate of Sinuhe B 143-51”). Da das Ostrakon Petrie 66 teilweise die gleichen Fehler enthält wie das Ashmolean Ostrakon, könnte es von diesem abgeschrieben sein, oder beide entstammen derselben Quelle.

Publikation:
Jaroslav CERNY/ Alan H. GARDINER: “Hieratic Ostraca, Vol. I”, Oxford 1957, S. 4, Tafel 11.3

Quelle: Cerny/Gardiner - Hieratic Ostraca - Taf. XI

Die Textlücken sind - wenn möglich - nach dem Ashmolean-Ostrakon ergänzt.

[HAo.n=j m]nmn.t=f ° kA(.n)=f  jr[.t=f  st  r=j ° jrj.n=j  st  r=f ° jnj.n=j  ntj m  jmAw=f °]
[und erbeutete] seine Herden.° Was er beabsichtigte zu tun [gegen mich,° das tat ich gegen ihn.° Ich nahm das, was in seinem Zelt war,°]

[kfj.n=j afAj=f°] aAj.n=j  (jm)  wsx.t(.n=)j m-Hr*=j ° [aSA.w n=j  mnmn.t=j ° xr  nHm nTr  r Htp.w °]
ich plünderte sein Lager.°] Ich wurde groß (dadurch) und reich an meinem Besitz*,° [zahlreich wurden meine Herden.° So rettete ein Gott aus Gnade,°]
               * wie beim Ashmolean Ostrakon ein nicht nachzuvollziehender Fehler Þ Hr statt  aHa.w

[n S]Aa.n=f sksk.t ° th.t.n=f r  [k.t xAs.t ° jw mjn  jb=f  jaj ]
[einen,] dessen Vernichtung er befohlen hatte,° den er irregeleitet hatte in ein [anderes Land.° Doch heute ist sein Herz (wieder) erfreut.°]

[war.n  war n] hAw=f ° jw mnj.tj* [m Xnw ° ...]
[Es floh der Flüchtling wegen] seiner Umgebung,° (doch jetzt) bin ich anerkannt* [daheim.° ...]
      * Die Bedeutung von mnj.tj ist unklar. Liegt hier eine phonetische Verwechslung zu  mtj  (s. pBerlin 3022, Zeile B150) vor?

 

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